Zweck des Vereins A.B.C. Homberg 1923 ist die Förderung des Amateur-Boxsports, insbesondere die Förderung der Jugendarbeit mit den Schwerpunkten in der Gleichstellung von Mädchen und  Frauen sowie der Integration Jugendlicher und junger Erwachsener mit einem Migrationshintergrund. 

Trainingsstätte: Turnhalle der Grundschule an der Ottostr. in 47198 Duisburg-Hocheide
Trainingszeiten: Dienstags von 19:00 - 22:00 Uhr / Freitags von 17:30 - 20:30 Uhr.

Der ABC Homberg von 1923 verfügt über eine lange und bewegte Tradition in Homberg. Seit der Vereinsgründung im Jahre 1923 wurden zahlreiche Höhen und Tiefen durchlebt, Schicksale bewältigt und gesteckte Ziele erreicht.

Boxlegenden vor 1945 wie die Feldgen-Brüder Bernhard, Will und Heinrich, Friedhelm Kamp, Helmut Hein (Deutscher Meister 1937), Helmut Frenken (Deutscher Jugendmeister 1937/38) sowie nach 1945 Franz Scholten mit über 400 Kämpfen, von denen er nur 40 nach Punkten verlor, Alfred Bodamer (Deutscher Polizei- und Landesmeister 1950), Josef Kun, der spätere Bauunternehmer, Heinz Dietrich (3-maliger Deutscher Jugendmeister und Nationalstaffelboxer), Egon Klinkhoff mit seinen 511 Kämpfen für den A.B.C., Helmut Gaidt, Dieter Huck, der „Hufschmied“ vom Niederrhein, wurden in diesem Verein ausgebildet.

 

Seit einigen Jahren arbeiten wir intensiv daran, dass Homberg wieder eine Boxhochburg wird. Das geht jedoch nur über eine qualifizierte Nachwuchs- und Jugendarbeit. Dieses ist aufgrund der „Sünden“ und Versäumnisse sowie der Vernachlässigung der Jugend in den vergangenen Jahrzehnten durch eine unqualifizierte Politik in Bund, Ländern und Gemeinden, durch eine Sozialpolitik, geprägt mit einer Umverteilung der Lasten von „Oben“ nach „Unten“ und der damit verbunden „Ausblutung“ von Städten und Gemeinden, zuletzt immer schwieriger geworden.     

Zwei Homberger Haudegen

Heimat, 08.09.2009, Elke Wiegmann

 

Duisburg-Homberg. Wie die Feldgen-Brüder Bernd und Henn in den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts vom Niederrhein in die amerikanische Wochenschau kamen. Eine unfassbare Geschichte, aber wahr.

  Die Feldgen-Brüder aus Homberg. (Foto: Archiv Waamelink) Foto: NRZ

Schlagfertig waren sie. Nicht nur im übertragenen Sinne. Die hochgewachsenen und muskulösen Brüder Bernd (Bernhard, 1899 - 1979) und Henn (Heinrich, 1897 - 1976) Feldgen aus Homberg ließen gerne die Fäuste fliegen. In den 20er Jahren trainierten sie beim ABC Homberg, dem örtlichen Boxclub. Hier und da verdienten sie sich als Kirmes-Boxer ein bisschen Geld. Ein geregeltes Einkommen hatten die arbeitslosen Brüdern nicht. Faul und dumm waren die Homberger Haudegen aber gewiss nicht. Im Gegenteil. „Bernd hatte immer viele Ideen”, sagt Viktor Waamelink aus Homberg, Hobbyhistoriker und Zeitzeuge, „während Henn die Menschen mit seinem imposanten Auftritt für sich und die Ideen seines Bruders einnehmen konnte. Der war ja fast zwei Meter groß und sehr stark”, erinnert sich der 87-Jährige, der als kleiner Junge in der Nachbarschaft der Feldgens lebte.

Und so kam es 1925, dass aus einem Einfall des kraftstrotzenden Duos eine sportliche Wette mit dem Boxclub wurde: Mit einem Holzfass, nicht leichter als 13 Zentner, sollten die Brüder zwei Jahre lang rund um Deutschland rollen. Auf ihrer Reise mussten Städte wie Kiel, Berlin, Dresden, München, Wiesbaden und Köln angesteuert werden. Start am 8. März 1925. Ankunft am 8. März 1927. Sollten sie die Wette verlieren, wurden 1.000 Mark Strafe fällig, die an den Boxclubs zu zahlen waren. Ohne Startkapital, aber mit jeder Menge Überzeugungskraft suchten sich die Feldgen-Brüder Sponsoren für ihr Abenteuer. „Gemeinsam mit dem Küfermeister Küppers bauten sie das Holzfass, die Schiffswerft Nolden lieferte Achse und Deichsel, der Schmiedemeister Bongartz die äußeren Laufringe”, weiß Waamelink. In der Holztonne mit zwei Metern Durchmesser gab es ein Doppelbett, das an der Mittelachse aufgehangen wurde, damit es sich nicht mitdrehte. Und weil Henn und Bernd auch mit leerer Reisekasse dastanden, ließen sie Postkarten von sich und dem Fass für den Verkauf drucken.

Ein Triumphzug bei der Heimkehr 

Pünktlich starteten die Globetrotter in der Homberger Heimat. In den folgenden zwei Jahren zogen sie das schwere Holzfass mehr als 7.000 Kilometer durchs Land. „In allen Städten, durch die sie kamen, kündigten Zeitungen Tage vorher ihren Einzug an. Die beiden waren ja eine Sensation”, meint Waamelink. Sogar die „Fox-News” aus New York filmte die Feldgen-Brüder, die dann weltweit in Kino-Wochenschauen zu sehen waren. Und obwohl das erste Fass Ende 1925 zu Bruch ging, das sie durch ein neues ersetzen ließen, erreichten Bernd und Henn Feldgen Homberg, ganz wie vereinbart, am 8. März 1927. „Es war ein Triumphzug, als sie wieder in die Stadt rollten”, erinnert sich Waamelink an die geglückte Wette. Die Feldgen-Brüder reisten später noch mit einem Boot, das hinter ein Motorrad gespannt war, über die Alpen und nahmen an einer Sahara-Expedition teil. Heiraten, eine Familie gründen, so etwas lag den Feldgen-Brüdern fern. Und was eine geregelte Arbeit betraf, so soll Henn seiner Mutter einmal gesagt haben: „Thyssen und Krupp arbeiten ja auch nicht!“